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Insektenhotels - der Natur ein wenig zurück geben

Geschichte:

Ein Insektenhotel ist eine künstlich geschaffene Nist- und Überwinterungshilfe für Insekten, die seit den 1990er Jahren vor allem in naturnahen Gärten und der Schulbiologie zunehmend Verbreitung findet. Seit einigen Jahren werden die Konstruktionen verstärkt von zahlreichen Naturschutzorganisationen bekannt gemacht. Eine wichtige Rolle spielen sie auch im Rahmen der landwirtschaftlichen Nutzung. Erste „Wildbienenkästen“ wurden zur Unterstützung der Landwirtschaft in England bereits vor über hundert Jahren gebaut und aufgestellt.

Nutzen:

Durch intensive menschliche Eingriffe in die Naturlandschaft – u.a. durch umfangreichen Pestizideinsatz im Acker- und Gartenbau sowie durch die auch in Privatgärten vorhandene Tendenz zur „Ordnung“ – sind viele natürliche Insektennistmöglichkeiten wie Totholz oder Laubhaufen nur noch sehr eingeschränkt vorhanden. Diese Vorgänge werden in der Fachliteratur auch als „Habitatvernichtung“ bezeichnet. Nicht nur in der freien Natur, sondern auch in Gärten, helfen viele nützliche Insekten z.B. Hummeln, Wildbienen, Rote Mauerbiene, Schlupf-, Falten-, Grab- und Wegwespen, Florfliegen, Schmetterlinge oder Ohrwürmer durch Bestäubung und als kostenlose, biologische Schädlingsbekämpfer, das ökologische Gleichgewicht zu bewahren. Diesen wird das Überleben und Fortpflanzen mit einem Insektenhotel deutlich erleichtert.

Eine teilweise vorhandene Angst vor Förderung von „Insektenübergriffen“ ist dabei völlig unbegründet, da Mücken und die uns belästigenden Langkopfwespen und Hornissen ein Insektenhotel gar nicht nutzen. Diese brüten stattdessen z.B. in Teichen oder Regentonnen (Mücken) und zwischen Dachpfannen oder in Hecken (Langkopfwespen).

Neben dem biologischen Nutzen, werden Insektenhotels auch gern zu Lehrzwecken errichtet, etwa für die breite Öffentlichkeit bei Gartenschauen und in Parkanlagen oder von Schulen, die unseren Kindern die Biologie der Insekten und praktischen Naturschutz anschaulich nahebringen wollen. Insektenhotels leisten dadurch auch einen wichtigen Beitrag zur Umweltbildung, weil das Beobachten von z.B. Wildbienen beim Nestbau in einem Insektenhotel einfacher möglich ist, als in der freien Wildbahn.

Bauformen/Konstruktion:

Es gibt Insektenhotels in unterschiedlichsten Größen und Ausstattungen. Sie sind im Regelfall auf „nützliche“ Insekten ausgerichtet. Die Formenvielfalt umfasst dabei sowohl kleine Bauten mit nur einer oder zwei Kammern, als auch große, mit diversen Kammern, gefüllt mit unterschiedlichsten Naturmaterialien. Ferner wird unterschieden in aufgehängte Varianten sowie freistehende Konstruktionen.

Gefüllt werden Insektenhotels ausschließlich mit unbehandelten Naturmaterialien, unter anderem Holz (Baumscheiben, Holzbalken), Baumrinde, Schilfrohr, Bambus, Tannenzapfen, Bucheckern oder Reisig. Bei dem Korpus ist es zielführend, diesen witterungsbeständig herzustellen. Dies kann durch Verwendung besonders langlebiger Harthölzer erfolgen oder durch eine (lösungsmittelarme) Acryllasur und Dachpappe. Durch konstruktiven Holzschutz ist darauf zu achten, dass der Korpus die Füllmaterialien bestmöglich vor Witterungseinflüssen schützt, da diese sonst eine nur sehr eingeschränkte Lebensdauer aufweisen und dauerhafte Feuchtigkeit die Entwicklung der Brut negativ beeinflusst. Die Holzkomponenten der Füllung sollten nicht aus Nadelholz sein, da das dort auslaufende Harz die Brut verkleben kann.

Die vorgefertigten Brutkammern (Bohrungen) müssen dabei einen für die Insekten sinnvollen Durchmesser aufweisen, da diese sonst nicht genutzt werden können. Je nach Insektenart sollten sie zwischen 4 und 7 Millimetern betragen. Oft werden die in Fernost industriell hergestellten Insektenhotels mit viel zu großen Lochdurchmessern angeboten und sind darum ökologisch wertlos. Ferner ist es von großem Vorteil, wenn die eingepressten Halme an ihrer Rückseite zusätzlich mit dem Korpus (lösungsmittelfrei) verklebt werden, da sie sonst leicht von Vögeln herausgezogen werden können. Auch darauf verzichten leider viele Hersteller. 

All diese Ausstattungsmerkmale sind bei meinen Insektenhotels berücksichtigt, wodurch ein hoher biologischer Nutzen und eine lange Lebensdauer sichergestellt sind.

Standortwahl:

Der ideale Standort für ein Insektenhotel ist gleichzeitig vollsonnig und witterungsgeschützt. Hierdurch wird einerseits sichergestellt, dass die für die Brut benötigte Wärme vorhanden ist, andererseits ist ausreichender Schutz vor Wind und Niederschlägen gegeben, so dass die Insekten das künstliche Quartier auch wirklich annehmen. Ein Nebeneffekt ist, dass die verbauten Naturmaterialien dadurch deutlich länger halten. Das Insektenhotel sollte weit genug vom Boden entfernt aufgehängt werden, damit kein Spritzwasser die Füllmaterialien zusätzlich befeuchtet.

Auch ist darauf zu achten, dass in der Nähe möglichst Kräuter und blütenreiche Wildpflanzen sowie einheimische Sträucher und Bäume vorkommen, um den Nahrungsbedarf der Insekten abzudecken. Die Nähe eines Gartenteiches/Gewässers ist ebenfalls von Vorteil. Die Montage in einer für die Insekten lebensfeindlichen Umwelt (Schottergärten/Hochhaussiedlung) verspricht nur wenig Chance auf Besiedlung.